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Russland verhaftet einen Deutschen wegen des Besitzes von Cannabisharz

Russland verhaftet einen Deutschen wegen des Besitzes von Cannabisharz

  • Geschrieben von Damien McGuinness
  • BBC News, Berlin

Bildquelle, Russischer Föderaler Steuerdienst/Telegramm

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Im Falle einer Verurteilung drohen dem Deutschen bis zu sieben Jahre Haft

Ein 38-jähriger Deutscher wurde am Flughafen von St. Petersburg festgenommen, nachdem der russische Zoll in seinem Gepäck Gummibonbons mit Cannabis gefunden hatte.

Grenzbeamte bemerkten die Süßigkeiten, die ihrer Meinung nach einen „starken Geruch“ hatten, in einer mit Marihuanablättern verzierten Verpackung.

Dem Mann wird Drogenschmuggel vorgeworfen und ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft.

Die Festnahme erfolgt inmitten von Diskussionen über ein mögliches Gefangenenaustauschabkommen zwischen Washington und dem Kreml.

Moskau hofft, über die Freilassung eines in Deutschland wegen Mordes inhaftierten russischen Staatsbürgers verhandeln zu können.

Berlin äußerte sich nicht dazu, ob es bereit sei, Krasikov gegen einen amerikanischen Staatsbürger auszutauschen.

In einem von russischen Beamten veröffentlichten Videoclip ist zu sehen, wie der Deutsche seinen Rucksack zur Durchsuchung auspackt und immer wieder sagt: „Das ist Weingummi“, als ihn ein russischer Zollinspektor nach den sechs bärenförmigen Bonbons befragt.

Tests ergaben, dass die Süßigkeiten THC enthielten, eine in Russland verbotene psychoaktive Substanz.

Cannabis-Süßigkeiten sind zusammen mit sogenannten Esswaren in vielen US-Bundesstaaten legal, in einigen europäischen Ländern, darunter Deutschland und dem Vereinigten Königreich, jedoch verboten.

Laut einer Erklärung des russischen Zolls erklärte der Mann, er habe Cannabis-Bonbons in Deutschland gekauft, wo sie für medizinische Zwecke verwendet werden könnten, und er nutze sie auf langen Reisen als Schlafhilfe. Er kam von Hamburg über Istanbul nach Russland, um eine Frau zu besuchen, die er online kennengelernt hatte.

Das deutsche Außenministerium teilte mit, die Regierung stehe in Kontakt mit dem Anwalt des Mannes.

Dieser Fall erinnert an die Verhaftung der amerikanischen Profi-Basketballspielerin Brittney Griner im Februar 2022.

Westliche Beamte werfen Russland vor, inhaftierte ausländische Staatsbürger als Verhandlungsmasse beim Gefangenenaustausch zu nutzen.

Dies geschah tatsächlich mit Brittney Greiner, die Ende 2022 im Rahmen eines Gefangenenaustauschabkommens mit den USA im Austausch gegen den umstrittenen russischen Waffenhändler Viktor Bout freigelassen wurde.

Washington führt derzeit Verhandlungen über die Freilassung von zwei Amerikanern, dem Journalisten Ivan Gershkovitch und dem ehemaligen US-Marine Paul Whelan, die wegen Spionagevorwürfen in russischen Gefängnissen inhaftiert sind.

Westliche Beamte bezeichnen die Anschuldigungen als erfunden.

Siehe auch  Deutschland schließt sich den USA in der Impfstoffbewegung an