Limburger Zeitung

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DLR – Blogs – Alle Blogbeiträge

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Bildquelle: NASA/Goddard/Arizona State University

Landeplatz des Mondlanders IM-1, zwischen den Kratern Malapert A und Malapert C. Das Bild wurde von der Lunar Reconnaissance Orbiter Camera (LROC) an Bord der gleichnamigen NASA-Mission aufgenommen und deckt eine Fläche von knapp einem Quadrat ab Kilometer.


Am 22. Februar 2024 landete das amerikanische „New Space“-Unternehmen Intuitive Machines mit der Mission IM-1 Odysseus als erstes privates Unternehmen auf dem Mond. Der Landeplatz liegt etwa 800 Kilometer nördlich des Mondsüdpols, östlich des Kraters Malaparte A. Laut Intuitive Machines fand die Landung nur 1.500 Meter vom vorgesehenen Landeplatz entfernt statt, was bedeutet, dass Odysseus südlich des Südpols Aitken liegt Einschlagbecken, dessen Durchmesser mehr als 2000 km beträgt. Die genauen Landekoordinaten sind 80,13°S und 1,44°E. Der Lander befindet sich auf einer Oberfläche mit einer Neigung von 12 Grad und einer topografischen Höhe von 2.579 Metern über dem Referenz-„Selenoid“ – einer typischen „Mondoberfläche“ mit identischer Anziehungskraft.##Markand##


Seit der Landung hat der Lander seine ersten Bilder zur Erde zurückgesendet, und die wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Nova-C-Mondlandefähre waren größtenteils nominell betriebsbereit, trotz der ungünstigen Ausrichtung des Landers. Dies stellt einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte und Zukunft der Monderforschung dar. Der Erfolg der NASA CLPS (Commercial Lunar Payload Services) Das Programm wird den Zugang und die Erkundung des natürlichen Satelliten der Erde erheblich erleichtern.


Das Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt beteiligt sich in Kooperation mit der Freien Universität Berlin an der Folgemission IM-2, deren Start Ende 2024 geplant ist. Die beiden Institute stellen gemeinsam das Messgerät LRAD (Lunar Radiation Meter) zur Verfügung. Das LRAD wurde Anfang des Jahres in den Mondhüpfer μNova (Micro-Nova) integriert und erfolgreich getestet und damit das erste wichtige Hindernis auf dem Weg zum Mond beseitigt.


Bildnachweis: Intuitive Maschinen

Das LRAD (Lunar Radiometer) ist in den μNova-Mondtrichter von Intuitive Instruments integriert. LRAD-Temperatursensoren sind mit einer roten Schutzhülle abgedeckt.


Suche nach Eis als Ressource für zukünftige Expeditionen


Im Rahmen des CLPS-Programms der NASA wird Intuitive Machines den μNova-Mondhopper und einen Rover in einer weiteren Nova-C-Mondlandefähre – der IM-2-Mission – zum Mondsüdpol schicken. IM-2 wird näher am Südpol landen als IM-1, auf 89 Grad südlicher Breite. Dort wird die Mission nach Wassereis suchen, einer wichtigen Ressource für zukünftige Artemis-Astronauten. Der μNova-Mondhopper wird sich vom Nova-C-Lander trennen und autonom eine Reihe kurzer Sprünge über der Mondoberfläche absolvieren. Der μNova-Hopper kann sich bis zu 25 Kilometer vom ursprünglichen Landeplatz entfernen und trotzdem seine Navigations- und Messdaten übertragen. Das LRAD-Instrument an Bord des DLR wird sich dem Trichter anschließen und die Temperaturen der Mondoberfläche messen, während es nach Orten sucht, die kalt genug für stabile Wassereisablagerungen sind.


Am Südpol des Mondes steht die Sonne so tief über dem Horizont, dass sie das ganze Jahr über Schatten auf viele Krater wirft. Ein hypothetischer Astronaut – oder Instrument – ​​am Boden eines solchen Lochs würde also immer im Dunkeln tappen, da die Sonne nie über dem Rand des Lochs sichtbar wird. In diesen dauerhaft beschatteten Gebieten sind die Temperaturen so niedrig, dass Wassereis auch im Vakuum über lange geologische Zeiträume stabil existieren kann. Genau diese Vorkommen werden erforscht, wenn μNova nicht nur in die ewige Dunkelheit der Mondkrater blickt, sondern auch Kurztrips in und aus diesen „Schattenwelten“ unternimmt.


Bildnachweis: DLR (CC BY-NC-ND 3.0)

LRAD-Sensorkopfmodell mit LRAD-Elektronik während der Vibrationsprüfung. Das Mondradiometer wurde gemeinsam vom DLR-Institut für Planetenforschung und der Freien Universität Berlin entwickelt und betrieben. Finanziell gefördert wird das Projekt von der Deutschen Luft- und Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (Förderkennzeichen 50OW2103).


Siehe auch  Die Hamburger U-Space Sandbox ist zu einer Blaupause für den Drohnenverkehr geworden