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Stärkung der nationalen Sicherheitsvorsorge: Rheinmetall will neue Munitionsfabrik bauen – Die deutsche Bundeskanzlerin und der dänische Ministerpräsident nehmen an der Grundsteinlegung teil

Stärkung der nationalen Sicherheitsvorsorge: Rheinmetall will neue Munitionsfabrik bauen – Die deutsche Bundeskanzlerin und der dänische Ministerpräsident nehmen an der Grundsteinlegung teil

Rheinmetall geht einen wichtigen strategischen Schritt zur Stärkung der nationalen Sicherheitsbereitschaft Deutschlands. Das Düsseldorfer Technologieunternehmen baut am Standort Unterlüß in der niedersächsischen Lüneburger Heide eine neue Fabrik und stärkt damit die Eigenständigkeit des Landes in der Munitionsproduktion. Bundeskanzler Olaf Scholz, die Ministerpräsidentin des Königreichs Dänemark, Mette Frederiksen, und der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius nahmen gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden der Rheinmetall AG, Armin Paperger, am offiziellen Spatenstich für die neue Munitionsfabrik des Konzerns, Werk Niedersachsen, teil. An der Zeremonie nahmen auch zahlreiche weitere prominente Persönlichkeiten aus Politik, Verwaltung, Bundeswehr und Wirtschaft teil.

Das Werk Niedersachsen wird künftig Artilleriemunition, Sprengstoffe und Raketenartilleriekomponenten produzieren. Das Werk wird künftig jährlich etwa 200.000 Artilleriegeschosse sowie bis zu 1.900 Tonnen RDX-Sprengstoff und optional weitere Komponenten für die Produktion von Munitionsdosen herstellen. Außerdem könnte hier die Produktion von Raketentriebwerken und vielleicht auch von Sprengköpfen stattfinden, die beispielsweise für das geplante deutsche Raketenartillerieprojekt unerlässlich wären.

„Um die strategische Souveränität Deutschlands im Bereich der Großkalibermunition zu sichern, schaffen wir eine nationale Produktionsstätte, die neue Maßstäbe setzt und vor allem den Bedürfnissen der Bundeswehr gerecht wird“, kündigte Armin Paperger an und fügte hinzu: „Mit dem Werk Niedersachsen „Wir schaffen ein weiteres europäisches Zentrum.“ Artilleriemunition und andere Gebrauchsgegenstände an unserem historischen Standort in Unterlüß zu produzieren. Dieser Schritt spiegelt unser Verantwortungsbewusstsein und unsere Entschlossenheit wider, einen wesentlichen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit unseres Landes und unserer NATO-Partner zu leisten.

Dieses vom Unternehmen finanzierte Projekt stellt ein Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro dar. Daher trägt Rheinmetall die gesamten Kosten für den Bau der Fabrik, ohne dass der Staat eingreifen muss. Das Werk wird auch rund 500 neue Arbeitsplätze in Unterlüß bedeuten.

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Das neue Rheinmetall-Werk wird es ermöglichen, den Bedarf der Bundeswehr insbesondere in Krisenzeiten durch lokale Produktion zu decken und uneingeschränkte Transfers in Partnerländer sicherzustellen. Damit entfällt die bisherige Abhängigkeit von Exportgenehmigungen anderer Staaten und Deutschland erhält die volle Souveränität in diesem Bereich von nationaler Sicherheitsrelevanz. Dabei wird Rheinmetall in Unterlüß eine komplette Wertschöpfungskette für Artilleriemunition schaffen und so den „Komplettschuss“ aus einer Hand anbieten können, inklusive Projektil, Zünder, Sprengladung und Treibladung.

Das Werk Niedersachsen wird weitestgehend eigenständig agieren, wobei alle notwendigen Arbeitsschritte für die Artilleriegeschossfertigung vor Ort durchgeführt werden. Mit dem Bau dieser Anlage verfolgt Rheinmetall ein modulares und skalierbares Konzept zur Sicherstellung einer sicheren Munitionsversorgung mit Potenzial für weiteres Wachstum.
Oberste Priorität für das neue Werk ist der frühestmögliche Produktionsstart. Nach einer Bauzeit von etwa zwölf Monaten – beginnend mit dem Vertragsdatum – wird die jährliche Kapazität 50.000 Granaten pro Jahr erreichen. Es wird erwartet, dass der Wertschöpfungsanteil Deutschlands zunächst 50 Prozent erreicht und im zweiten Produktionsjahr sukzessive auf 80 Prozent und im dritten Jahr auf 100 Prozent ansteigt. Zu diesem Zeitpunkt würde Deutschland über eine völlig autarke Versorgung mit Artilleriemunition verfügen, wobei die Wertschöpfung vollständig im Inland generiert würde.
Mengenmäßig wird die Jahreskapazität im zweiten Produktionsjahr 100.000 Granaten erreichen und später auf 200.000 pro Jahr ansteigen.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Rheinmetall