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Die in großen Städten leben  EurekAlert!  Wissenschaftsnachrichten

Die in großen Städten leben EurekAlert! Wissenschaftsnachrichten

Bild: Satellitenbilder von London und Hongkong wurden vom DLR verarbeitet und zeigen Beispiele für Twitter-Daten aus den beiden lokal relevanten Städten und beziehen sich auf … Ansicht Mehr

Bildnachweis: DLR

Wo wollen wir leben? Auf dem Land? Oder besser gesagt in der Stadt? Die vergangenen Jahrhunderte haben gezeigt, dass Städte weiter wachsen – einige davon zu Megastädten mit Millionen Einwohnern. Caroline Bewer möchte wissen, wie Menschen in einer solchen Stadt ihren Lebensraum bauen und wahrnehmen. Sie ist Vorsitzende des Instituts für Englische Linguistik an der Universität Würzburg (JMU) und wird von der Volkswagen Stiftung für ihre Bemühungen im Rahmen der Initiative „Momentum – Finanzierung neuer Professoren“ finanziert.

Ab September kann Caroline Bewer mit mehr als 900.000 Euro eine Neuausrichtung ihres Geschäftsbereichs fördern. Ziel ist es, Fragen zur Raumnutzung, Wahrnehmung, Organisation und Bewertung zu beantworten, indem Theorien und Methoden der englischen Linguistik mit Fernerkundungstheorien und Methoden aus der Geographie integriert werden. Auf diese Weise soll die Komplexität von Räumen wie Großstädten besser verstanden werden. Zur Analyse großer Datenmengen werden Methoden aus den Bereichen künstliche Intelligenz und Digital Humanities eingesetzt. Forschungstitel: „Eine neue Konzentration in der englischen Sprachwissenschaft: Geolinguistische Studien“.

Großstädte und wie sie visualisiert werden

Fernerkundung und künstliche Intelligenz ermöglichen es, Gebäudetypen und Gebäudedichten in einem Stadtgebiet anhand von Satellitendaten zu bestimmen. Diese zeigen auch, wie Städte wachsen und sich verändern oder welche Teile der Stadt von Erdrutschen oder Überschwemmungen bedroht sind. Nachtszenenbilder liefern Informationen über Lichtemissionen und zeigen dicht besiedelte Gebiete.

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Diese Daten allein zeigen jedoch nicht die sozialen Netzwerke, denen Menschen in diesen Gebieten angehören, wie sie ihre städtische Identität aufbauen, wie sie mit Problemen wie Wohnungsmangel und Luftverschmutzung umgehen und wie sie ihre Stadt sehen. Dafür stellt Carolin Biewer einen neuen Ansatz vor: „Durch ergänzende Kontaktdaten können wir uns ein klares Bild davon machen, wie sich die Menschen zu ihrem Wohnort fühlen und wie sie ihn gestalten.“

Genau das wollen Pure und ihr Team untersuchen, insbesondere in sogenannten Megacities. Zu diesem Zweck betrachten Sie die verschiedenen Kommunikationskanäle. Neben Aussagen und Presseinterviews ist Twitter ein bekanntes Beispiel. Der Social-Networking-Dienst bietet dem Forschungsteam die Möglichkeit, große Mengen anonymer Daten und sprachliche Analysen der Themen und Orte in der Stadt zu sammeln, die erwähnt werden und deren Gefühle zum Ausdruck gebracht werden.

Ziel ist es herauszufinden, wie Menschen ihre Umwelt gestalten, wie sie sie wahrnehmen und wie sie sie kommentieren. Sprechen die Londoner beispielsweise in Zeiten der globalen Covid-19-Pandemie mehr über Stadtparks als über die Fitnessstudios in ihrer Umgebung? Sind sie frustriert, verärgert oder haben sie Angst, herunterzufahren? Was ist mit Menschen in Hong Kong? Sind sie mehr besorgt über die Wohnungsnot oder die politische Situation in ihrer Stadt? Über welche Veränderungen in ihrer Nachbarschaft sorgen sich die Stadtbewohner? Was sehen sie als Verbesserung ihrer Lebensqualität?

Städte der Zukunft

„Letztendlich lautet die zentrale Frage: Wie wollen wir leben?“ Sie ist der Ansicht, dass die globale Debatte darüber, wie die Menschen ihre Städte in Zukunft gestalten wollen und welchen Herausforderungen sie sich stellen müssen, ignoriert wird. Daher hält es seinen Ansatz für äußerst städtebaulich. „Die Geisteswissenschaften können immens dazu beitragen, solche gesellschaftlich relevanten Probleme zu lösen. Wir müssen dieses Potenzial nutzen.“

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Neben der Definition eines Abteilungsprofils möchte das JMU-Team internationale Forschungskooperationen aufbauen, um gemeinsame Forschungsmethoden für Großstädte in verschiedenen Regionen der Welt zu entwickeln und Studienergebnisse vergleichen zu können.

Welche Websites werden eine wichtige Rolle spielen? London und Hongkong wurden bereits benannt. New York, Tokio, Mexiko-Stadt, Bogota, Moskau, Istanbul oder Delhi sind weitere interessante Dinge, für die Carolyn Bewer studieren kann. Das Deutsche Weltraumzentrum (DLR) ist zusammen mit der Fernerkundungsabteilung des Instituts für Geographie und Geologie der JMU ein wesentlicher Partner bei der Durchführung geologischer Studien. Caroline Bewer arbeitete mit dem Sonderdozenten Dr. Hannes Tobinbock, Teamleiter „Stadt und Gesellschaft“ am DLR und Dozent an der Universität Würzburg, zusammen.

Neben der Forschung wird an der Universität Würzburg ein Masterstudiengang Geologische Studien eingerichtet. Es richtet sich an Studierende der englischen Linguistik und Geographie sowie an direkte Forschungsaktivitäten in ein praktisches Studienprogramm, das Absolventen eine breite Palette von Karriereaussichten bietet, beispielsweise in den Bereichen Stadtplanung und Global Citizenship Education.

Momentum Initiative

Die Initiative „Momentum“ der Volkswagen Stiftung unterstützt kürzlich ernannte Professoren wie Caroline Bewer. Ziel der Institution ist es, Möglichkeiten zu eröffnen, um die objektive und strategische Entwicklung der ersten Amtszeit als Professor zu fördern. Aus den 70 Präsentationen aus ganz Deutschland wurden neun Finanzierungskonzepte ausgewählt, von denen vier geisteswissenschaftlich sind.

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